Palden Thondup Namgyal

König des kleinen Himalaja-Fürstentums Sikkim 1963-1975 (1975 Angliederung Sikkims an Indien)

* 4. April 1923

† 29. Januar 1982 New York/NY (USA)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 19/1982

vom 3. Mai 1982

Wirken

Palden Thondup Namgyal war der zweitgeborene Sohn des Maharadschas Tashi Namgyal des kleinen Himalaja-Fürstentums Sikkim. Er besuchte das St. Joseph's College in Darjeeling und die Bishop Cotton School in Simla. Von 1944 bis 1949 war er Präsident des Staatsrates von Sikkim. 1950 wurde Sikkim indisches Schutzgebiet unter dem einheimischen Chogyal (=König). Als solcher führte er jene Delegation, die 1950 in New Delhi den Protektoratsvertrag mit der indischen Regierung aushandelte, der Sikkim den Status eines Staates mit nur noch innerer Autonomie gab. Im Dez. 1963 trat N. die Nachfolge seines Vaters als Chogyal an. 1966 versuchte N. das Protektoratsverhältnis mit Indien zu lockern. Er regte in New Delhi eine Neufassung des Abkommens von 1950 an, doch erreichte er keine Konzessionen.

Anfang April 1973 übernahm Indien dann - angeblich auf Ersuchen des Chogyal - die Regierungsgewalt in Sikkim. Nach Darstellung Indiens setzte Anfang April eine spontane Agitation oppositioneller Parteien Sikkims ein, die eine Demokratisierung der dem Chogyal noch sehr weitgehende Befugnisse einräumende Verfassung forderten. Die dem Chogyal verantwortliche sikkimische Polizei ...